Eine Pferdebox ist ein abgegrenzter Bereich innerhalb eines Stalls, der als Lebensraum für ein einzelnes Pferd dient. Diese Boxen sind so gestaltet, dass sie den spezifischen Bedürfnissen der Pferde gerecht werden und ihnen einen sicheren und komfortablen Ort zum Ruhen und Schlafen bieten.
Pferdeboxen sind groß genug, damit sich das Pferd bequem hinlegen, aufstehen und bewegen kann. Die Wände sind in der Regel hoch genug, um das Pferd sicher einzuschließen, aber auch so gestaltet, dass es Kontakt zu anderen Pferden haben kann.
Innenboxen befinden sich im Inneren eines geschlossenen Stallgebäudes und haben in der Regel keine Fenster, was Schutz vor extremen Wetterbedingungen bietet.
Außenboxen hingegen haben eine Öffnung oder ein Fenster, das nach draußen führt, wodurch das Pferd frische Luft und Tageslicht genießen kann, was zur Verbesserung des Wohlbefindens des Pferdes beiträgt.
Paddockboxen sind mit einem angrenzenden kleinen Auslauf oder Paddock verbunden, der dem Pferd erlaubt, sich frei zu bewegen und frische Luft zu schnappen, ohne den Stallbereich zu verlassen.
Eine gut ausgestattete Pferdebox enthält Tränken, Futtertröge und oft auch eine Einstreu, die den Boden weich und komfortabel macht. Belüftung und Beleuchtung sind ebenfalls wichtige Aspekte, um ein gesundes Stallklima zu gewährleisten. Die Gestaltung und Pflege der Pferdebox sind entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes, da sie oft viele Stunden des Tages in diesem Bereich verbringen. Nachfolgend werden die wichtigsten Punkte beim Gestalten einer Pferdebox aufgelistet.
Luftzirkulation, Temperatur und Licht sind entscheidend für das Wohlbefinden der Pferde. Ein gutes Stallklima mit optimaler Luftzirkulation, angenehmer Temperatur und ausreichend Licht ist von großer Bedeutung. Ställe mit hohen Decken fördern die Luftzirkulation und sorgen für eine helle Umgebung. Eine gute Luftzirkulation trägt zum Wohlbefinden der Pferde bei und hilft, Atemwegserkrankungen vorzubeugen.
Zu den häufigsten Erkrankungen gehören die chronisch-obstruktive Bronchitis (COB), auch als "Heu-Schnupfen" bekannt, sowie das allergische Pferdeasthma.
Ein regelmäßiger Luftaustausch reguliert die Luftfeuchtigkeit und verhindert die Ausbreitung von Pilzen und Bakterien. Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 80 % ist ideal, damit die Schleimhäute nicht austrocknen und sich trotzdem keine Schimmelpilze bilden.
Die Temperatur im Stall sollte idealerweise durch geöffnete Fenster und Türen reguliert werden, um Zugluft zu vermeiden. Am wohlsten fühlen die Tiere sich bei kühlen Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad, im Stall sind schwankende Temperaturen je nach Wetterlage jedoch durchaus erwünscht. Eine gute Beleuchtung ist ebenfalls wichtig für ein angenehmes Stallklima. Ein gut beleuchteter Stall wirkt sich positiv auf den Biorhythmus der Pferde aus und trägt zur Entspannung bei.
Die meisten Pferde reagieren gestresst auf viel Lärm und Unruhe. Als Fluchttiere sind sie ständig wachsam und sensibel für Veränderungen in ihrer Umgebung. Daher ist es entscheidend, dass der Stall, in dem die Pferde viel Zeit verbringen, ein ruhiger Ort ist. Menschen im Stall sollten sich ruhig und ausgeglichen verhalten, um die Tiere nicht zu beunruhigen. Es ist wichtig, unnötige Geräusche zu vermeiden, wie laute Handyklingeltöne oder zu lautes Reden oder Schreien im Stall.
Pferde sind gesellige Tiere. In ihrer natürlichen Umgebung ist das Leben in der Herde für ihr Überleben unverzichtbar. Dieses Bedürfnis nach Gesellschaft bleibt auch bei in Ställen gehaltenen Pferden bestehen. Deshalb ist es wichtig, bei der Gestaltung von Pferdeboxen darauf zu achten, dass die Tiere einander sehen und miteinander kommunizieren können.
Optimal sind Paddock-Boxen, die den Pferden ermöglichen, nach draußen zu gehen und sich frei zu bewegen. Ein angeschlossener Paddock bietet den Pferden zusätzlich Auslauf und fördert ihr Wohlbefinden.
Einzelboxen für Stuten mit Fohlen müssen mindestens 16 Quadratmeter oder 2,3 mal die Widerristhöhe im Quadrat groß sein. Für Hengste gelten dieselben Anforderungen: mindestens 16 Quadratmeter oder 2,3 mal die Widerristhöhe im Quadrat. Einzelboxen für Zuchtpferde sollten mindestens 12 Quadratmeter oder 2,1 mal die Widerristhöhe im Quadrat umfassen. Großpferde benötigen Einzelboxen mit einer Mindestgröße von 11 Quadratmetern oder 2 mal die Widerristhöhe im Quadrat. Für Ponys müssen Einzelboxen mindestens 8 Quadratmeter oder 2 mal die Widerristhöhe im Quadrat groß sein.
Für die Gruppenhaltung von Pferden ist es erforderlich, stets ausreichend große Flächen bereitzustellen. Dabei sollten mindestens 100 Quadratmeter Bewegungsfläche plus 12 Quadratmeter Liegefläche pro Pferd vorhanden sein.
Strukturelemente grenzen Funktionsbereiche klar voneinander ab. Ruhe- und Bewegungsflächen sollten voneinander getrennt werden. Das gibt den Tieren Struktur. Dazu gehören Trennwände und Zäune, die unterschiedliche Bereiche innerhalb eines Stalls oder einer Weide abgrenzen, sowie Unterstände und Überdachungen, die Schutz vor Witterung bieten und den Pferden ermöglichen, sich in Ruhe zurückzuziehen. Klar definierte Futter- und Wasserstellen helfen, Futterneid und Konflikte zu vermeiden. Unterschiedliche Bodenbeläge auf den Liegeflächen und Bewegungsbereichen, können die verschiedenen Funktionsbereiche kennzeichnen. Hindernisse und Spielzeuge fördern die Bewegung und Beschäftigung der Pferde und helfen, Langeweile zu vermeiden. Wege und Laufgänge leiten die Pferde zu bestimmten Bereichen wie Futterstellen oder Tränken. Diese Strukturelemente tragen zum Wohlbefinden der Pferde bei, indem sie deren natürliche Bedürfnisse nach Bewegung, Ruhe und sozialer Interaktion unterstützen.
Der richtige Bodenbelag für die Pferdebox besteht aus Stallmatten kombiniert mit Einstreu. Viele Boxenböden bestehen aus Beton und werden mit Einstreu versehen. Obwohl Einstreu Schutz bietet, besteht bei zu wenig davon die Gefahr, dass Feuchtigkeit nicht ausreichend gebunden wird. Dies führt zu rutschigen Oberflächen und Verletzungsrisiken. Stallmatten schützen vor dem Rutschen. Außerdem verhindern sie einen zu schnellen Kälte-Wärme-Austausch. Darüber hinaus schonen sie die Gelenke der Tiere, da die Elastizität der Gummimatten eine gewisse Nachgiebigkeit des Bodens ermöglicht, wenn das Pferd darauf steht oder sich bewegt. Im Gegensatz zu einem harten Boden federt die gummierte Oberfläche leicht nach, was die Belastung auf die Gelenke des Pferdes verringert. Diese federnde Eigenschaft hilft, Stöße und Druck auf die Gelenke zu absorbieren, was insbesondere bei langen Aufenthalten in der Box den Komfort und das Wohlbefinden des Pferdes unterstützt. So werden mögliche Gelenkprobleme und Verletzungen durch eine übermäßige Belastung der Gelenke reduziert.
Die richtige Wandverkleidung ist in der Regel aus Gummi. Dadurch werden die Gelenke der Pferde geschützt, wenn die Pferde unruhig in ihrer Box sind und dagegen treten. Gleichzeitig reduzieren sie den Lärm, der durch Tritte entsteht. Dadurch können die anderen Pferde im Stall entspannt und ruhig bleiben. Ähnlich wie Stallmatten sind auch Wandtrittschutzelemente leicht zu reinigen und erfordern nur gelegentliches Abwischen mit Wasser.
Trennwände in Pferdeboxen bestehen üblicherweise aus robusten und langlebigen Materialien wie Holz, Metall, Kunststoff sowie Gitter und Maschendraht.
Holz wird oft wegen seiner Stabilität und natürlichen Optik verwendet, vorausgesetzt, es ist glatt und splitterfrei. Metall, wie Stahl oder verzinktes Eisen, ist sehr stabil und langlebig, sollte aber keine scharfen Kanten oder Roststellen aufweisen. Hochwertige Kunststoffmaterialien wie Polyethylen oder Polypropylen sind leicht zu reinigen und witterungsbeständig. Gitter und Maschendraht werden häufig in Kombination mit anderen Materialien verwendet, um Sichtkontakt und Luftzirkulation zwischen den Boxen zu ermöglichen.
Eine weit verbreitete Praxis ist die Kombination von Holz und Metall, wobei die tragenden Strukturen aus Metall bestehen und die Füllungen aus Holz, um eine ausgewogene Balance aus Stabilität, Sicherheit und Komfort für die Pferde zu gewährleisten.
Eine beliebte Wahl für Boxentüren ist die Schiebetür, die den Vorteil bietet, dass sie selbst von einem unverriegelten Pferd nur schwer geöffnet werden kann. Selbst wenn der Reiter damit beginnt, sie zu öffnen, besteht kaum die Möglichkeit, dass das Pferd ausbricht, wie es möglicherweise bei einer herkömmlichen Tür der Fall wäre.
Typischerweise haben diese Boxentüren eine Breite von mindestens 1,20 m, um Pferden jeder Größe ein bequemes Ein- und Ausgehen zu ermöglichen. Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass der Verschluss von außen und von innen leicht zu bedienen ist. Zudem sollte die Tür immer vollständig schließen - ein Spalt könnte eine potenzielle Gefahrenquelle darstellen.
Idealerweise befindet sich über jeder Box ein Fenster, das nicht nur frische Luft hereinlässt, sondern auch für ausreichend Licht sorgt. Die Helligkeit im Stall sollte normalerweise innen und außen ungefähr gleich sein. Deshalb wird oft mit einer Quadratmeter Fensterfläche pro Pferd oder Box gerechnet. Zusätzlich können für die Nacht auch Lichter installiert werden.
Wichtig für Pferdeboxen sind auch die Anbringung von Futtertrog und Tränke. Optimalerweise sollten sie sich an gegenüberliegenden Seiten oder sogar in diagonalen Ecken befinden, um eine maximale Entfernung voneinander zu gewährleisten. Dies verhindert, dass das Pferd sein Kraftfutter und Heu vorzeitig einweicht.
Um Gefahrenquellen zu minimieren, sollte man darauf achten, dass die Abmessungen der Boxenfläche und -höhe eingehalten werden. Man sollte sicherstellen, dass die Gitterstäbe stabil und sicher verschweißt sind und scharfe Kanten vermeiden. Nägel, Schrauben oder Planken dürfen nicht aus der Wand herausragen. Zudem ist es wichtig, dass Wasser- und Elektroleitungen sicher verlegt sind.
Bei Pferdeboxen sollte man verschiedene Aspekte berücksichtigen, je nachdem, ob die Pferde in Einzel- oder Gruppenhaltung untergebracht werden.
Bei der Einzelhaltung von Pferden sollten Innenboxen ausreichend Platz, gute Belüftung und Fenster für Tageslicht bieten sowie eine stabile Bauweise ohne scharfe Kanten haben. Außenboxen sollten wettergeschützt, gut drainiert, stabil und sicher sein. Paddockboxen kombinieren eine Innenbox mit einem Außenbereich und erfordern ebenfalls gute Drainage und stabile Zäune. In der Gruppenhaltung ist es wichtig, dass ein Laufstall viel Bewegungsfreiheit, ausreichend Platz und einen rutschfesten Boden bietet. Ein Offenstall sollte den Pferden ständigen Zugang zu einem geschützten Bereich und einem Außenbereich ermöglichen, gut belüftet und sicher eingezäunt sein. Ein Bewegungsstall sollte verschiedene Bereiche für Ruhe, Fütterung und Bewegung sowie einen abwechslungsreichen Boden haben.